Hall, Edwin Herbert
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Hall wurde am 7. November 1855 in Great Falls (heute North Gorham) geboren und studierte Physik an der John Hopkins Universität. 1880 promovierte er zum Dr. phil. mit einer Arbeit über den später nach ihm benannten Effekt. Im Sommer 1881 ging Hall nach Europa, um bei Helmholtz seine Untersuchungen zu beenden. Ab 1888 lehrte er an der Harvard Universität, wo er 1895 eine Professur erhielt, bis zu seiner Emeritierung 1921. 1882 heiratete er; aus der Ehe gingen 2 Kinder hervor. Hall starb am 20. November 1938 in Cambridge/Massachusetts.
Hall wurde vor allem durch den nach ihm benannten Effekt bekannt. Angeregt durch die Aussage von Maxwell, dass beim stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld die Kraft auf den Leiter und nicht auf den elektrischen Strom wirkt, entdeckte er 1879, dass ein Strom durch einen Golddraht in einem Magnetfeld ein elektrisches Potenzial senkrecht zur Strom- und Feldrichtung erzeugt. Damit hatte er einen der vier galvanomagnetischen Effekte im transversalen Magnetfeld beschrieben, die sich mit den Namen von Hall, von Ettingshausen, Nernst und Thomson verbinden. Außerdem beschäftigte sich Hall mit der Elektronenleitung in Metallen mit thermoelektrischen Erscheinungen und arbeitete an der Bestimmung der Materialgrößen des Thomson- und Peltier-Effektes. Er konnte seine Erkenntnisse aber nicht in einen breiteren theoretischen Kontext einbetten. Im Zusammenhang mit seiner Lehrtätigkeit bemühte sich Hall um die Einführung von Experimenten in die Ausbildung.