Kirchhoffscher Knotenpunktsatz

Aus dem Ladungserhaltungssatz folgt als Konsequenz:

  • dass sich die elektrischen Ladungen auf in sich geschlossenen Bahnen bewegen,
  • dass ein unverzweigter Stromkreis in jedem Querschnitt die gleiche Stromstärke hat,
  • dass sich die Stärken der Ströme an Stromverzweigungspunkten, den sogenannten Knotenpunkten, vorzeichenbehaftet (vzb) zu Null addieren:

\( \displaystyle\sum \limits_{v=1}^\mathrm{m} I_{v(\mathrm{vzb})} = 0 \)
(17)

Letztere Aussage ist der 1. Kirchhoffsche Satz oder auch Knotenpunktsatz genannt.

Eine gleichwertige Formulierung des Knotenpunktsatzes ist: Die Summe aller zum Knoten hinfließenden Ströme ist gleich der Summe aller vom Knoten wegfließenden Ströme:

\( \displaystyle\sum \limits_{\mathrm{μ}=1}^\mathrm{m} I_{\mathrm{μ}(\mathrm{hin})} = \displaystyle\sum \limits_{v=1}^\mathrm{n} I_{v(\mathrm{weg})} \)
(18)
1. Kirchhoffscher Satz

Für den in der folgenden Abbildung dargestellten Knotenpunkt mit fünf Strömen liefert die Anwendung des 1. Kirchhoffschen Satzes:

\( I_1-I_2-I_3-I_4+I_5 = 0 \)
bei Anwendung der Gleichung (17)
\( I_1+I_5=I_2+I_3+I_4 \)
bei Anwendung der Gleichung (18)
Abbildung: Knotenpunktbeispiel für 1. Kirchhoffscher Satz

Letztlich folgt aus Gleichung (13):

\( I = \displaystyle\int \limits_A \vec{J} \mathrm{d}\vec{A} \)

für eine geschlossene Hüllfläche um den Knoten:

\( \displaystyle\oint \limits_{\mathrm{A}} \vec{J} \mathrm{d} \vec{A} = 0 \)
(19)

Die Kirchhoffschen Sätze wurden von dem Physiker und Mathematiker Gustav Robert Kirchhoff aufgestellt.