b) Durchflutungsgesetz siehe Bild 5
 
Wegen µFe = ∞ folgt mit HFe = 0 für einen Integrationsweg IW, der innerhalb des magnetischen Kreises (längs lFe) durch beide Wicklungen verläuft, aus
2.3-(5)
(Man denke sich den Eisenkern längs lFe aufgeschnitten. Dann kommt der Strom i1 innerhalb des Integrationsweges IW beim Schenkel 1 auf den Betrachter zugeflossen und der Strom i2 im Schenkel 2 fließt vom Betrachter weg.)
 
Gleichung 2.3-(5) kann ebenso statt der Augenblickswerte für die Amplituden oder die Effektivwerte der Ströme in der nachstehenden Form angegeben werden:
2.3-(5.1)
Mit Gleichung 2.3-(5) stößt man wegen µFe = ∞ (der eigentlich ein Grenzübergang µFe → ∞ ist) an die Grenzen der vorgenommenen Idealisierung. Theoretisch muss für eine Gesamtdurchflutung = 0 auch der zugehörige Fluss im Eisenkreis = 0 sein. Tatsächlich ist natürlich ≠ 0, wenn auch hinreichend klein, und hat über das Durchflutungsgesetz eine magnetische Feldstärke HFe zur Folge, die über die zugehörige B(HFe)-Kennlinie des Eisenmaterials eine magnetische Induktion B (und damit einen Fluss Φ) im Eisenkreis bewirkt. Achtung: Hier ist die Schlusskette einmal von hinten aufgerollt; tatsächlich gilt weiterhin:
bzw.
Damit sind die Aussagen über die zwei Grundgesetze der elektromagnetischen Verkopplung im Transformator unter idealisierten Bedingungen ausgeschöpft, und wir müssen einen anderen Weg beschreiten, um zu weiteren Erkenntnissen zu gelangen, die näher an den realen Bedingungen liegen. Dazu wenden wir uns zunächst dem elektrischen Ersatzschaltbild (Bild 6) der Prinzipanordnung des Einphasentransformators (Bild 5) zu.