Um zu einer sinnvollen, der Praxis nahekommenden elektrischen Ersatzschaltung des Transformators als Widerspiegelung der tatsächlich ablaufenden elektromagnetischen Vorgänge zu gelangen, erweist es sich als sinnvoll, für die Sekundärseite sogenannte reduzierte Größen einzuführen. Als Reduktionsfaktor bietet sich das Übersetzungsverhältnis an: . Ein Grund (aber nicht der alleinige) liegt in der Vermeidung von Darstellungsschwierigkeiten beim Aufzeichnen der Zeigerbilder der Spannungen und Ströme, wenn ü = w1 / w2 < 1 bzw. ü > 1 ist. In den Gleichungen 2.4-(2) und 2.4-(3) werden die Sekundärgrößen mit ü/ü erweitert:
2.4-(5)
2.4-(6)
2.4-(7)
Mit den reduzierten Größen (Ersatzgrößen) der Sekundärseite
und
erhält man aus Gleichung 2.4-(5) mit Gleichung 2.4-(7)
2.4-(5.1)
 
Wird Gleichung 2.4-(6) mit ü durchmultipliziert, so gewinnt man:
2.4-(6.1)
Gleichung 2.4-(7) wird zu
2.4-(7.1)
Ein erneutes Umsortieren der Gleichungen 2.4-(5.1) und 2.4-(6.1) ergibt
2.4-(5.2)
und
2.4-(6.2)
Die Gleichungen 2.4-(5.2), 2.4-(6.2) und 2.4-(7.1) erfüllen das elektrische Ersatzschaltbild nach Bild 7, wovon man sich leicht überzeugen kann (Maschensätze für die Maschenumläufe in Richtung von und , Knotensatz).
Bild 7: Elektrisches Ersatzschaltbild des Transformators mit reduzierten Sekundärgrößen ohne Eisenverluste
Durch das Einführen reduzierter Sekundärgrößen in Verbindung mit dem aus dem Durchflutungsgesetz folgenden Knotensatz Gleichung 2.4-(7.1) ist aus dem ursprünglich galvanisch entkoppelten Zweiwicklungssystem des Transformators ein galvanisch gekoppeltes T-Ersatzschaltbild gemäß Bild 7 entstanden, das noch zu interpretierende Elemente enthält, denen eine physikalische Bedeutung zuzuordnen ist. Die Leistungsbildung auf der Sekundärseite bleibt gegenüber der Transformation invariant:
2.4-(8)
d. h. sie kann aus den Original- bzw. transformierten Größen gebildet werden.