Messstrategie

Um die Brücke abgleichen zu können, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
Am Knotenpunkt 1 der Brücke müssen gleichsinnig gekennzeichnete Spulenklemmen des magnetisch verkoppelten Spulenpaares zusammengeführt werden (die Spulenspannungen sind dann Selbstinduktionsspannung minus Gegeninduktionsspannung (Gleichung (75))) und im Brückenzweig 1-2-3 muss die größere Induktivität L1 > L01vorgesehen werden, um wegen

(81)
zu gewährleisten, dass die Voraussetzung
(82)
in den Gleichungen (77), (78), (79) gegeben ist.
Es ist sinnvoll, mit der Vorstellung vom Messobjekt R1 = 0 zu beginnen, was zum Anfangswert R3 = 0 (y = 0) führt. Mit der Einstellung R4 → x zum ersten lokalen Minimum der Diagonalspannung beginnt der bereits beschriebene Vorgang, durch wechselnde Veränderung der Einstellelemente R3R4 den Brückenabgleich zu erzielen.
Gleichung (80) offenbart auch die Problematik des Brückenabgleichs. Bei niedrigen Frequenzen (Q1 < 1) dominiert der Zählerterm (x y -1)2 das Abgleichverhalten. Der dann dominant ohmsche Brückenaufbau führt dazu, dass der Abgleichpunkt auf der Bilddiagonalen wandert. Erhöht man die Messfrequenz Q1 und damit die Güte , ist der Abgleich leicht zu erzielen.
Mit der Variation der Frequenz f in der Experimentierumgebung Gegeninduktivitätsmessbrücke können obige Aussagen eindrucksvoll visualisiert werden. Mit der Variation des Widerstandes R2 kann der Einfluss auf die Abgleichempfindlichkeit experimentell untersucht werden.