Galvani, Luigi

Galvani, Luigi
geboren am09.09.1737 in Bologna
gestorben am04.12.1798 in Bologna

Der Sohn einer angesehenen Patrizierfamilie kam am 9. September 1737 in Bologna zur Welt. Nach seinem Medizinstudium wurde Galvani dreißigjährig Custodus am Anatomischen Museum und trug den Titel eines Professors der Scuola Anatomica. Im Hause seines Schwiegervaters richtete sich Galvani ein Laboratorium ein und sammelte einen Kreis gleichgesinnter Akademiker um sich. Nachdem in Norditalien unter Napoleons Einfluss die Cisalpinische Republik errichtet worden war, geriet Galvani zunehmend unter Schwierigkeiten.

Als er den Treueeid auf diese verweigerte, wurde er unter Aberkennung aller Würden aus dem Amt entlassen. Finanziell und gesundheitlich ruiniert starb Galvani am 4. Dezember 1798 in seinem Geburtsort.

Galvanis Beschäftigung mit der Elektrizität begann 1780, als er bei Versuchen mit der Elektrisiermaschine feststellte, dass im Augenblick des Funkenüberschlages die Schenkel eines frisch präparierten Frosches zusammenzuckten, an dessen Nerven ein Präpariermesser angelegt war. Für Galvani, dem dieses Phänomen entgegen dem damaligen Wissensstand unbekannt war, war dies der Ausgangspunkt für ausgedehnte Experimente, in deren Verlauf ihm seine wichtigste Entdeckung gelang. 1786 bemerkte er, dass ein Zucken des Froschnervs auch dann stattfand, wenn keinerlei elektrischer Funken im Spiel war, sondern „man hat auch Erfolg, wenn Nerv und Muskel mit Metallen in Berührung kommen, die sich ihrerseits berühren“.

Erst 1791 publizierte Galvani seine Versuche. In der Deutung der von ihm entdeckten Erscheinungen, die er als „tierische Elektrizität“ durch Analogie mit der Leidener Flasche erklären wollte, geriet Galvani in eine wissenschaftliche Sackgasse. Die Publikation seiner Versuche jedoch erregte ungeheueres Aufsehen in der wissenschaftlichen Welt; so auch bei Alessandro Volta, dessen Arbeiten grundlegende Erkenntnisse über die Ursachen des Galvanismus brachten.

Quellennachweis [1]